Die einen lieben ihn – die anderen können sich mit Bärlauch wegen seinem typischen Knoblauchgeschmack einfach nicht anfreunden.
Aber gesund ist er allemal. Der Bärlauch ist verdammt reich an Vitamin C. In 100g frischem Bärlauch stecken rund 150mg Vit C. Das ist 3x mehr wie in einer Orange steckt. Damit deckt die Pflanze den Tagesbedarf eines Erwachsenen zur Gänze ab. Außerdem schützt er vor freien Radikalen, Zellschäden, ist antibakteriell, entgiftend, antioxidativ, krebshemmend und stärkt das Immunsystem auf natürliche Weise.
Ebenso bemerkenswert ist die positive Wirkung auf unseren Bewegungsapparat. Er wirkt abschwellend und verhindert einen weiteren Krorpelabbau in unseren Gelenken. Zurückzuführen ist das der schwefelhaltigen Aminosäure, dem Alliin, die auch am Aufbau von Enzymen und Proteinen beteiligt ist. Ich könnte sicher noch einige Zeilen der positiven Wirkungen und gesundheits-erhaltenden Bestandteile vom Bärlauch aufzählen, aber ich denke ihr merkt jetzt schon, dass es dieses Kraut echt in sich hat.
Zu finden ist der Bärlauch in weiten Teilen Europas, aber auch in Asien ist er heimisch. Meist findet man ihn bei uns in schattig-feuchten Laub- und Mischwäldern. Gebiete rund um (kleine) Bächlein können ein heißer Tipp für eine Bärlauch-Lichtung sein. Wenn ihr mal auf Bärlauchjagd geht, bitte reißt den einzelnen Pflanzen aber nicht alle ihre Blätter aus. Lasst ihr mindestens noch 2/3 selbst stehen um sich neu bilden zu können. Wir wollen schließlich auch im nächsten Frühling wieder welchen vorfinden! 🙂
Achtung! Bärlauch nicht mit Maiglöckchen oder den Herbstzeitlosen verwechseln. Diese sind hochgiftig. Bärlauch erkennt man an seinem unverkennbaren Knoblauchgeruch. Wenn du jedoch bereits einige Bärlauchblätter geerntet hast, wirst du überall nur noch Knoblauchduft riechen. Hier sind die Unterschiede zu den giftigen Doppelgängern sehr gut erklärt.
Achte ebenfalls darauf, dass du den Bärlauch gründlichst unter fließendem! Wasser wäscht, um eventuell anhaftende Eier des gefährlichen Fuchsbandwurms zu entfernen.
Nun gut. Jetzt hab ich mir ein dickes Bündel Bärlauch nach Hause getragen, aber was kann man eigentlich alles daraus machen?
Ideen und Varianten gibt’s ja bei weitem genug…
Rein theoretisch könnte man sagen, alles was mit Knoblauch geht, geht auch mit Bärlauch. Und der Vorteil: man umgeht diesen vampiermäßigen Knoblauchgeruch der den Partner bereits von Weitem in die Flucht schlägt. Wobei ich aber auch nach eigener Erfahrung sagen muss, dass übermäßiger Bärlauchkonsum durchaus zu Blähungen führen kann. Ich hab’s womöglich ein bisschen übertrieben, weil ich kaum noch was anderes gegessen habe die Tage – aber es sei dir gesagt – Bärlauch mit Maß und Ziel, außer du willst die Bombe platzen lassen! 😉
Anderes Thema.
Hier findet ihr unsere Bärlauch-Favoriten die uns wirklich begeistert haben:
Beliebteste Bärlauchrezepte
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Bärlauchpesto
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Bärlauchbutter
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Bärlauchsalz
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Bärlauchkräuter
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Bärlauchaufstrich
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Bärlauchstrudel
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Bärlauchsuppe
Bärlauchpesto
Du brauchst:
- 100g Bärlauch
- 2 EL Zitronensaft
- 1 TL Salz
- 200 – 240 gutes Olivenöl
- 3 EL geröstete Pinienkerne
- Parmesan nach Geschmack
Bärlauch gut waschen & noch besser trocken reiben (wegen der Haltbarkeit sollte er so trocken wie möglich sein) Geht am Besten in einer Salatschleuder.
Nun gibst du alles in einen elektrischen Mixer, mixt es durch, bis es eine sämige Konsistenz ist und fertig. So einfach ist das.
Fülle es in desinfizierte Gläser. (am Besten mit Korn oder anderem hochprozentigem) So ist das Pesto einige Monate im Kühlschrank haltbar.
Passt ausgezeichnet zu Nudeln und Spätzle!
Bärlauchbutter
Du brauchst:
- 250 g Butter (ich habe vegane Halbfett-Margarine genommen)
- 60 g Bärlauch
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Die Butter schon vor dem Gebrauch aus dem Kühlschrank geben und auf Zimmertemperatur bringen.
Nun wieder das selbe Prozedere: gut waschen – gut trocknen – und dann wieder alle Zutaten mit dem Pürierstab zu einer gleichmäßigen Masse pürieren und nach Belieben würzen.
Du könntest die Bärlauchbutter in kleine Förmchen portionieren und kühlstellen bzw. schon für die Grillsaison einfrieren.
Bärlauchsalz
Du brauchst:
- 500 g grobes Meersalz
- 1 kleine Zwiebel
- 100 g Bärlauch
- Muskatnuss
Bärlauch waschen, trocknen und von den Stielen befreien, denn die würden das Salz bitter machen.
Danach die Zwiebel in feine Würfel schneiden. Im Mixer gemeinsam mit dem Bärlauch zu einer Paste verarbeiten und nach und nach das Salz hinzufügen.
Die Salzpaste nun an der Luft, oder im Ofen trocknen lassen. Das Gemisch auf dem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und für die Variante Ofen bei ca. 50°C (je nach Backofentyp) ungefähr 3-4 Stunden trocknen. An der Luft dauert das natürlich viel länger.
Zu guter Letzt noch das Salz in Gefäßchen abfüllen und dunkel lagern.
Durch das Trocknen, verliert der Bärlauch jedoch seine Aromastoffe.
Bärlauchaufstrich
Du brauchst:
- 60 g Bärlauch
- 80 g Sonnenblumenkerne
- 80 g Sojajoghurt
- 40 g Öl (Öliven, Erdnuss, ect.)
- 10 ml Zitronensaft
- Salz, Pfeffer, Muskat
- 50 g Pinienkerne ganz
Alles außer den Pinienkernen im Mixer zu einer sämigen Masse mixen. Pinienkerne danach unterheben. Fertig.
Bärlauchkräuter
Wie bereits erwähnt, behält der Bärlauch ausschließlich im rohen Zustand seine heilende Wirkung. Am besten mengst du den Bärlauch bei gekochten Speisen erst zum Schluss hinzu. So bewahrst du die Inhaltsstoffe und den guten Geschmack. Du kannst ihn auch wie andere Kräuter klein schneiden und portionsweise einfrieren. So lässt er sich bis zur nächsten Saison problemlos aufbewahren und ist jederzeit zum würzen und verfeinern griffbereit.
Bärlauchstrudel
Du brauchst:
- 1 Pkg. Blätterteig (Tante Fanny vegan)
- 300 g mehlige Erdäpfel
- 100 g Bärlauch
- 2 Stk. Karotten
- 1/2 Stk. Zucchini
- 1 Pkg. Vega Creme
- 2 EL Olivenöl
- Salz, Muskatnuss, Pfeffer
Erdäpfel bissfest kochen, schälen und in Würfel schneiden. Bärlauch waschen und in Streifen schneiden. Karotten und Zucchini grob reiben. Zuerst Karotten und Zucchini in der Pfanne mit Olivenöl anschwitzen, bis sie weich sind. Danach den Bärlauch hinzufügen und nur kurz mitköcheln. Dann in einer Schüssel das Bärlauch-Gemüse mit dem Kartoffel und der Vega Creme mischen und nach Belieben würzen. Man könnte auch Feta oder anderen Käse mit hinzu geben. Die Masse nun auf dem Blätterteig verteilen und schließen. Mit etwas Öl auf der Oberseite bestreichen. Bei 180°C für ca. 20 min goldgelb backen. Schmeckt verdammt lecker.
Bärlauchsuppe
Du brauchst:
- 2 Kartoffel groß
- 400 g Bärlauch
- 1 EL Olivenöl
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 1,5 l Wasser
- 1 Suppenwürfel
- 100 ml Sojasahne
- Salz
- Pfeffer
- Muskat
Zuerst den Knoblauch und die Zwiebeln klein schneiden und mit Olivenöl kurz anschwitzen. Mit Gemüsebrühe aufgießen und gemeinsam mit den klein geschnittenen Kartoffeln ca. 20 min kochen, bis die Kartoffeln weich sind. Währenddessen den Bärlauch grob schneiden. Zum Schluss den Bärlauch beimmengen und kurz aufkochen lassen. Den Topf vom Herd nehmen und die Suppe mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen, Sojasahne dazu und pürieren.
Einen Bärenhunger und viel Spaß beim Nachkochen. 🙂
In Liebe
eure Perlenmama